Selbstcoaching Teil 1: Identifiziere das Problem

„Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.“

Ashleigh Brilliant

Nimm das Thema, was Dich im Moment am meisten stört oder belastet. Z. B. „Erschöpfung“, „Die Wut auf meine Mutter“ oder „Der innere Widerstand gegen das Finanzamt“ …

Warum diese Übung machen, auch wenn das Thema vielleicht klar ist?
  • Du findest mehr über Dich heraus
  • Du wirst bewusster und achtsamer im Umgang mit Dir
  • Wo „der Schuh am meisten drückt“, ist die größte Kraftreserve
  • Wenn man ein Thema ehrlich interessiert und wertschätzend betrachtet, löst es sich manchmal auf wundersame Weise selbst.

Und jetzt beginnen wir mit der Detektivarbeit! Notiere Deine Antworten kurz in Stichpunkten. 0-3 Punkte pro Frage – weniger ist mehr.

Schritt 1: Indizien sammeln

Komm zunächst im Hier und Jetzt an, fühl Deinen Körper … atme ein paarmal bewusst ein und aus …

Versetze Dich in die Problemsituation hinein. Tue dies so intensiv wie gerade möglich.

A. Welche Körpergefühle löst das in Dir aus?

Zum Beispiel …

  • Schwere
  • Druck auf der Brust
  • Enge im Hals
  • Wut im Bauch …

B. Welche Emotionen fühlst Du?

Zum Beispiel:

  • Hass
  • Trauer
  • Frustration
  • Wut
  • Ohnmacht …

C. Welche störenden Gedanken gehen Dir dabei durch den Kopf?

Zum Beispiel

  • Was werden die Änderen denken
  • Ich habe schon wieder versagt
  • Mein Nachbar / Kollege / Partner ist ein … (was auch immer)

D. Was tust Du in der Situation, was Du eigentlich nicht tun willst?

Zum Beispiel …

  • Ich schreie
  • Verkrieche mich
  • Schweige
  • Ich rauche, obwohl ich aufhören wollte.

E. Was glaubst Du dann über Dich selbst / über Andere / über das Leben?

Zum Beispiel:

  • „Ich bin wertlos“
  • „Die Anderen wollen mich nur fertigmachen“
  • „Das Leben ist hart“.

F. Was könnte in der Situation schlimmstenfalls passieren?

Hole den Worst Case hervor, Deine dunkelsten Fantasien.

Z.B: „Ich könnte meinen Job verlieren, meinen Wohnung und meinen Partner, als Alkoholiker unter der Brücke landen und Selbstmord begehen.“

G. Was müsstest Du tun oder wie müsstest Du sein, damit Du in der Situation in Ordnung bist / Dich als „OK“ wahrnimmst?

Zum Beispiel

  • hart arbeiten
  • immer verständisvoll sein
  • der/die Klügste, Stärkste, Schnellste sein.

Damit ist Deine Liste fertig.

Schritt 2: Den Hauptverdächtigen finden

Komm wieder in Deine MItte, fühle Deinen Körper und Deine Atmung …

Nimm jetzt die Liste und frage Dich bei jedem Punkt:

Wie stark belastet mich das, auf einer Skala von 0 bis 10?

Null bedeutet ‚völlig egal‘ und 10 ‚an der Grenze des Aushaltbaren‘. Fühle in Dich hinein und schreib die Zahl dahinter.

Wichtig: Tue das schnell und intuitiv. Maximal 3 Sekunden pro Stichpunkt.

Wähle den Punkt mit der höchsten Belastung. Wenn es mehrere gleiche gibt, z.B. mit „9“, mach eine „Stichwahl“. Versuche nicht, perfekt zu sein – sondern locker und ganz bei Deinem Körpergefühl.

Schritt 3: Auf den Punkt bringen

Prüfe Deine Formulierung. Regeln:

  • Unpersönlich und ohne zu urteilen. Nicht „Meine Angst vor dem Zahnarzt“, sondern „Die Angst …“
  • So genau wie möglich. „Die Anfälle von Antriebslosigkeit und Traurigkeit“ ist besser als „Die Depression“
  • Kürzen. 2-7 Worte. Zum Beispiel „Die Angst, verrückt zu werden“ oder „Die Anhaftung an meine/n Ex“.

Du solltest auch hier nicht perfekt sein wollen (sonst nimm das Thema „Der Perfektionsanspruch“ dazu). 😉

Du hast jetzt eine Phrase auf dem Papier, die Dich emotional berührt?

Gratulation! Und danke, dass Du diese Übung mitgemacht hast.

Da wir erst morgen mit Teil 2 weitermachen … leg das Blatt weg und kümmere Dich bis zum nächsten Schritt nicht mehr darum.

Von Thomas Fuchs

*1968 in Berlin - gelebt in Leipzig und Paris - Key Account Manager - Motivational Coach - Parkoursportler - Influencer

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